Rezensionen Maria malt

„(…) ein eindrückliches Literaturdenkmal (…) eine mit Realien gesättigte Liebeserklärung als Roman, die biografische Umkreisung einer bis zuletzt so störrischen wie undurchschaubaren Zeitgenossin.“

(Profil)


„Kirstin Breitenfellner lässt uns hinter den Vorhang von Lassnigs Universum blicken, und wir staunen angesichts der Bilder, die sich dort auftun.“

(Ö1, Ex Libris)


„Bücher, die einen nach der Lektüre so viel klüger als zuvor wieder in die Welt entlassen, die sind so rar wie notwendig. Und ein solches Buch ist Maria malt.“

(Peter Cremers Empfehlungen) 


„Eine perfekte und inspirierende Sommerlektüre.“ (Austrian Cultural Forum New York)

APA-Interview vom 16.8.2022 zum Making-of des Romans.

Buchkultur-Interview vom 22.8.2022 zum Making-of des Romans.

Interview in der Kleinen Zeitung, Klagenfurt, 6.9.2022

Falter-Bücherpodcast mit Petra Hartlieb, 3.11.2022

Buchpräsentation und Gespräch in der Österr. Ges. für Literatur, 2.11.2022

Interview mit Cornelia Stahl für Radio Orange, Literaturfenster Österreich, 4.6.2023


Rezensionen:


„Starker, außergewöhnlicher Roman über die mutige Malerin Maria Lassnig. (…) Kirstin Breitenfellner ist Maria Lassnig in ,Maria malt‘ sehr nahe gekommen und hat ein sehr filmisches, sehr intimes Porträt der Malerin vorgelegt. Sie hat aber auch einen überzeugenden Stimmungsbericht der 1950er Jahre geliefert, in denen das Nazi-Denken noch nicht überwunden war, der Anschluss an die internationale Kunstszene geradezu verzweifelt gesucht wurde (Begegnungen mit Pariser Kunst-Größen gehören zu den gelungensten Szenen des Romans) und die jungen (männlichen) Künstler mit Ellbogen um Status und Aufmerksamkeit kämpften.

(OÖ Nachrichten, hub, 20.8.2022)


„Der Autorin gelingt durch umfangreiche Recherche ein wunderbares Abbild einer sensiblen Künstlerin."

(ORF, Kulturzeit, Madeleine Geosits, 23.8.2022, 19.45 Uhr)


„Kirstin Breitenfellner gelingt eine bemerkenswerte literarisch-biographische Annäherung an Lassnig, deren Werk wie Leben sich grundsätzlich schwer fassen lassen. Hier gelingt mit einem selbstbewussten direkten Erzählkonzept ein sehr packendes Panoptikum von Stationen im Blickwechsel von Leben und Kunst, Kunst und Leben, die eintauchen, teilhaben und in Biographie wie österreichischer Kunstgeschichte an sich mit leben lassen. Ein Roman, der nicht nur Kunstinteressierte begeistern dürfte, weil er Lebenswege, Lebensbrüche und -aufbrüche sprachlich einzigartig zu öffnen und spannend zu erzählen weiß.

,Ein mitreißender Roman über eine ganz außergewöhnliche Künstlerin der Moderne‘.“

(Walter Pobaschnig, Literaturoutdoors, 29.8.2022)


„Sechs Jahre nach dem Tod von (…) hat die Schriftstellerin Kirstin Breitenfellner eine Annäherung in der Form eines Romans gewagt und bravourös gemeistert. Obwohl Maria Lassnigs Leben (…) in präzisen und dichten Details nachgezeichnet wird, ist es doch das darüber hinausweisende Thema, das diesen Roman zum Glücksfall macht: Der – eigentlich unbeschreibliche – Ruf, dem sich Künstler/innen nicht zu entziehen vermögen, wird umschrieben und damit beschreibbar gemacht.

(…) Dabei versucht sie nicht, zu schreiben, wie Maria Lassnig malt (…), sondern bedient sich behände der Struktur des Romans. Da die einzelnen Kapitel nicht chronologisch angeordnet sind, wird der prägende Einfluss von Marias Kindheit für spätere Schaffensperioden erfahrbar. (…) Die Wechsel zwischen Ich-Erzählerin und personaler Erzählform (…) lenken die Aufmerksamkeit der Lesenden subtil auf die Vielschichtigkeit dieses Künstlerinnenlebens. Dabei wird die Backstube des Stiefvaters ebenso sprachmächtig ins Bild gesetzt wie alles andere (…).  Nicht weniger anschaulich sind andere Lebensstationen dargestellt (…). Lassnigs lebenslange Sonderstellung als Frau in einer Männerdomäne (…) grundiert den Roman, ohne sich ins Zentrum zu drängen. Man mag das Buch nur aus der Hand legen, um im Internet nach Bildern von Maria Lassnig zu suchen, vor allem nach dem mehrfach zitierten »Selbstporträt mit Stab« in Öl und Kohle auf Leinwand aus dem Jahr 1971, das im Roman immer wieder zitiert und beschrieben wird.“

(Christa Nebenführ, Buchkultur, September 2022, Sonderheft)


„Für ihren aufwendig recherchierten Roman ,Maria malt‘ hat die Falter-Buchredakteurin den Briefwechsel zwischen Mutter und Tochter studiert. Die schwierige Beziehung der beiden Frauen bildet den Fluchtpunkt ihres Buchs, das die Künstlerpersönlichkeit und ihr Ringen um Anerkennung plastisch darstellt.  (…) Die Kindheitsepisoden, die Ankunft im Bäckerhaus ihres namensgebenden Stiefvaters und die Entdeckung ihres Zeichentalents zählen zu den eindringlichsten Passagen des Romans.“

(Nicole Scheyerer, Falter, 2.9.2022)


„Ein starker Roman über ein bewegtes Leben. (…) ,Maria malt‘ ist eben auch deswegen so spannend zu lesen, weil Breitenfellner sich nicht scheut, große Gefühle auch sehr plastisch darzustellen.“

(Helmut Schneider, Wien Live, 9.9.2022)


„Maria Lassnigs Leben von der (unehelichen) Geburt bis zum achtzigsten Lebensjahr, davon erzählt Kristin Breitenfellner in ihrem formal, stilistisch und inhaltlich anspruchsvollen und zugleich eminent lesbaren Biopic, dessen enzyklopädische Schwere und Genauigkeit so leicht und respektvoll dargeboten wird, dass die Lektüre jederzeit ein außergewöhnlich erhellendes Lesevergnügen ist. Dass mit dem Leben der Künstlerin Maria Lassnig zugleich ein fulminanter Emanzipationsroman erzählt wird, das könnte so manchem selbstherrlichen Rezipienten den männlich-potenten Blick ein wenig vernebeln. Gut so! Denn Bücher, die einen nach der Lektüre so viel klüger als zuvor wieder in die Welt entlassen, die sind so rar wie notwendig. Und ein solches Buch ist Maria malt. 

Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Oft ist auch das Gegenteil wahr. Oder doch zumindest eine denkbare Spielart des Möglichen. Alle Wahrheiten sind schleunigst über Bord zu werfen, alles Gelernte muss neu gedacht werden, das Gewohnte als viel zu gewöhnlich enttarnt und zum Ungeheuren verwandelt werden. (…) Maria malt ist Kirstin Breitenfellners großartige Interpretation der Ausnahmekünstlerin Maria Lassnig, aufgeschrieben von einer ebenso einfühlsamen wie klugen Autorin - ein außerordentlicher, hervorragender Roman! 

(Peter Cremer, Peter Cremers Empfehlungen, September 2022)


„Kirstin Breitenfellner (…) setzt mit ihrer Romanbiografie ,Maria malt‘ der Malerin und Filmemacherin Maria Lassnig (1919–2014) ein eindrückliches Literaturdenkmal (…). ,Maria malt‘ ist eine mit Realien gesättigte Liebeserklärung als Roman, die biografische Umkreisung einer bis zuletzt so störrischen wie undurchschaubaren Zeitgenossin."

(Wolfgang Paterno, Profil, 12.9.2022)


„Eine literarische Biografie von Maria Lassnig und zugleich das Porträt einer Künstlerin, die zeitlebens hart zu kämpfen hatte (…). Das Buch ist aber noch mehr. Es löst sich vom individuellen Schicksal Lassnigs und wird zum Panorama einer Epoche, da Frauen alte Rollenmuster sprengten und nach vorne preschten für ihr Recht auf jene innere und äußere Emanzipation, die ihnen bisher verwehrt geblieben war. (…) Kirstin Breitenfellner zeichnet Maria Lassnigs erschöpfende Selbstverwirklichung stimmig nach, was nicht einfach ist. (…) Breitenfellner hat umfangreiche Recherchen angestellt, um sich dann freizuspielen für einen Roman, der mehr ist als nur literarische Biografie. Er wird zum Spiegel einer Epoche des Aufbruchs nach dem Faschismus. (…) Kirstin Breitenfellner tastet sich vorsichtig voran. Zitate aus Briefen und Maria Lassnigs Notizheften, die ihr Schaffen begleitet haben, sind in den Text montiert und sorgen für zusätzliche Spannung, wenn sich innere Konflikte dramatisch zuspitzen. Da hebt auch der Roman, der für den komplexen Stoff eine stimmige Sprache entwickelt, ein Stück weit ab. Zugleich aber gelingt es ihm, diese Geschichte einer weiblichen Selbsterfahrung so intensiv zu vermitteln, dass es schwer ist, sich seinem Sog zu entziehen. (…) Kirstin Breitenfellner lässt uns hinter den Vorhang von Lassnigs Universum blicken, und wir staunen angesichts der Bilder, die sich dort auftun.“

(Susanne Schaber, Ex Libris, Radio Ö1, 25.9.2022)


„Das Schönste am Buch ist jedoch die Sprache, die die „body awareness“ von Lassnigs Malerei in das Erzählen holt und damit den Sog, der die Leserin ganz nahe an der Wahrnehmung der Protagonistin sein lässt, noch verstärkt. (…) Was diesen Künstlerinnenroman so wunderbar einzigartig macht, ist, dass nicht theoretisch die Benachteiligung von Künstlerinnen behauptet wird, sondern die Unmöglichkeit eines Verstanden-Werdens und die Beschneidungen in den Möglichkeiten eines Künstlerinnnenlebens mit äußerst lebendig gestalteten Szenen, Dialogen und Beobachtungen, bei denen die Verfasserin die Tagebücher und Notizhefte der Lassnig selbst zu Wort kommen lässt, beinahe körperlich nachvollziehbar gestaltet. (…) Die doppelte Grandezza, nämlich jene der Lassnig als auch der Romanbiographin Breitenfellner, liegt gerade im Bestehen und in der Darstellung des Bestehens auf einem wie auch immer gearteten, fremd bleibenden Eigenen, das eine ständige Weiterentwicklung, ein manisches Beharren auf das Eine (nämlich das Malen, wie es der Titel so unmissverständlich ausdrückt) und eine oft als qualvoll wahrgenommene Unabhängigkeit im Inneren erfordert als auch bedingt. Die Teilnahme am doppelten Schaffensprozess, die Kraft und Energie, die von beiden ausgeht, vor allem im letzten Kapitel – all dies macht „Maria malt“ zu einer äußerst beglückenden Lektüre.“

(Anna Rottensteiner, Blog Grenzwandeln, 28.9.2022)


„Sehr feinfühlig erzählt und gut recherchiert. (…) Ein beeindruckender, großartiger Roman.“

(Johannes Kössler, Buchhändler, Guten Morgen Österreich, ORF 2, 29.9.2022)


„Es sind klare, hellwache, belebte, glühende Sätze, die in ihrer Gesamtheit einen Roman entstehen lassen, der auch die Widersprüchlichkeiten in Lassnigs privatem, beruflichem und künstlerischem Werdegang deutlich macht (…). In diesem Roman – ein Mosaik aus fundiert zusammengetragenen Anekdoten, biografischen Notizen, literarischer Annäherung wie rauschend-gehaltvoller Erzählprosa – ist die Sprache im Fließen begriffen, wie vielleicht auch die (farblichen) Spuren im Leben und Œvre Maria Lassnigs. ,Das Leben ist ein Mosaik, dessen Zwischenräume flüssig sind und das deswegen seine Gestalt nicht halten kann‘ – vielleicht liegt hierin die scheußlich schöne Nacktheit der Wahrheit, von der Maria Lassnig in ihren Bildern spricht – und Kirstin Breitenfellner in diesem kraftvollen Roman.“

(Evelyn Bubich, www.literaturhaus.at, 25.10.2022)


„Es ist ein gutes Zeichen, dass sich nicht das Gefühl aufdrängt, die Autorin wäre nach diesem Roman fertig mit Lassnig, weil sie alles gesagt hat. Dazu bleibt die Figur zu rätselhaft, sperrig, widersprüchlich."

(Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten, 5.11.2022)


„Lyrisch ist der Ton und verbindet sich wunderbar mit Lassnigs Leben bzw. Bildern."

(Peter Pisa, Kurier, 12.11.2022)


„Es ist immer ein Wagnis, eine Person des öffentlichen Lebens in eine

Romanfigur zu verwandeln. (…) Eine Persönlichkeit wie eine so hellwache Künstlerin vom Schlage der Lassnig ist ohne den Zeithintergrund nicht zu verstehen. Und so leistet Breitenfellner gleich noch eine Bestandsaufnahme der besonderen Situation der Nachkriegsjahre, als eine neue künstlerische Generation den Bruch mit einer alles Ambitionierte lähmenden Politik der Restauration unternahm.“

(Anton Thuswaldner, Die Furche, 23.11.2022)


„(…) stets versteht es Kirstin Breitenfellner, Fakten und Fiktionen geschickt zu verquicken und flott zu schildern. Dabei thematisiert die Autorin die Zurücksetzung, die Frauen im damaligen männerdominierten Kunstbetrieb erfuhren, verfällt aber bei dessen Schilderung und auch der Beschreibung der Beziehungen von Lassnig nie in ein Schwarz-Weiß, sondern zeigt vielmehr, dass jeder der jeweiligen Lebensabschnittspartner die Künstlerin auch in ihrem Werden weiterbrachte.“

(Oliver Bentz, Wiener Zeitung, 3.12.2022)


„Es gibt Bücher, die machen es einem nicht leicht. Selten habe ich ein Buch mit so gemischten Gefühlen weggelegt wie „Maria malt“ (…) Ermüdend fand ich die vielen Gedanken-, ja Satzwiederholungen, die sich um die immergleichen Problemstellungen drehen.(…) Und doch ist es vielleicht gerade dieser Wiederholungszwang, der Lassnig als eine herausragende und zugleich bis heute unterschätzte Künstlerin charakterisiert, die mit ihren Lebensthemen auf immer neue Weise konfrontiert ist. Und nicht zu lösen vermag, außer in ihrer künstlerischen Darstellung. Damit setzt Breitenfellner immerhin Assoziationen frei, die den/die Leser*in auf ein eigenes Verhalten verweist, wenn es darum geht, der eigenen Widersprüchlichkeit trotz immer neuer gedanklicher Anläufe nicht und nicht entkommen zu können (vor allem wenn dafür kein adäquates Ausdrucksmittel zur Verfügung steht).

(Michael Wimmer, 10.1.2023)


"Kirstin Breitenfellner gelingt es Maria Lassnigs turbulentes Leben auf eine ganz einzigartige Weise auf Papier zu bringen. Es fühlt sich beinahe so an, als ob man Teil ihres Lebens war, quasi als stiller Beobachter. Besonders faszinierend ist Lassnigs nichtendenwollende Energie sich immer wieder komplett neu zu erfinden. Die Energie, die im Buch so fantastisch eingefangen wird, schwappt auf den Leser über. ,Maria malt“ ist eine perfekte und inspirierende Sommerlektüre."


„Sommer Book“ recommendation von Valentina Funes-Rainer und Melina Tsiamos,
Austrian Cultural Forum New York, 18.8.2023 via Deutsches Haus at New York University über Facebook & Instagram


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